Die Kammfabrik

 In der Kammfabrik Kohren-Sahlis, 19./20 Jahrhundert,
Bildquelle/Copyright: Familie Kuner/Kohrener Geschichtsverein e. V. 

Ehemalige Kammfabrik 2023
Bildquelle/Copyright: Kohrener Geschichtsverein e. V.

Am oberen Markt Nr. 33, neben dem ehemaligen Amtsgericht, gab es, als ein Beispiel für produzierendes Gewerbe in der Stadt, die Kamm- und Haarschmuckfabrik, im Volksmund „Kammbude“ genannt. Besitzer war seit 1919 Max Richard Kuner.

Hier wurden Kämme aller Art hergestellt wie Stielkämme, Herrenkämme, Staubkämme , aber auch Schuhanzieher.  Für die Produktion wurden die Plastetafeln schon zugeschnitten angeliefert und dann ausgestanzt.

Die fertige Ware ging an den Großhandel oder direkt an Geschäfte. Einen eigenen Laden gab es nicht, aber jeder konnte seine Kämme vor Ort kaufen. Besonderer Renner waren Kämmchen mit Zimmeli-Steinchen als Haarschmuck für Frauen, welche im Export bis nach Schweden geliefert wurden. 

 

Beschäftigt waren etwa 15 Personen, meist Frauen. Für die Belegschaft gab es einen Aufenthaltsraum für Frühstück und Kaffee. Ausflüge und Kinderferienlager wurden gemeinsam mit der Ziegelei Sahlis organisiert. 

 

1963 erwarb Martha Herold mit Zustimmung des Kohrener Stadtrats die Firma vom Eigentümer Kuner. 1990 übernahm die Treuhand . 1994 erwarb ein Kohrener das Gebäude und richtete zwei Wohnungen im Haus ein. So wird das Gebäude der ehemaligen Kammfabrik bis heute genutzt und erhalten.  


Stand Februar 2023

 

Aus handschriftlichen Notizen von Siegrid Barthel, Kohren-Sahlis 2022